Abgeschlossene Arbeiten 2009
Dach Neueindeckung

Während acht Monaten wurde das Dach der Justinuskirche im Auftrag des Bistums komplett neu gedeckt: Umfangreicher als erwartet waren die Arbeiten am Gebälk, eine fast komplette Schieferneudeckung, die Behebung der Schäden an Dachgauben, Kreuz und Kugel, die Erneuerung von Blitzschutz und Taubenvergrämung, die mit den Gerüsten mögliche Fensterreparaturen, die Untersuchung der Wandflächen und der Glocken im Turm .
Das Bistum Limburg, die Stadt Frankfurt, das Land Hessen haben zusammen mit der Pfarrgemeinde, uns und Ihnen dieses „Jahrhundertwerk“ ermöglicht.
Erneuerung der Dachreiter

Auch der Dachreiter war erheblich angeschlagen, verfaulte Balken und alte Flickstellen waren ein Problem. Die Möglichkeit, Fledermäusen wieder Zutritt zu Schlafräumen im Dach zu verschaffen, wurde genutzt.
Besonders wichtig war, dass erstmalig seit Jahrzehnten wieder ein freier Blick auf die Glocken, zum Beispiel auf die Marienglocke von 1631, möglich war und diese begutachtet werden konnten. Das Ergebnis: auch die größte Glocke, die Antoniusglocke von 1642, kann wieder geläutet werden.
Beseitung der Quell-Verstopfung
Tief unter der Justinuskirche entspringt eine reich sprudelnde Quelle, schon oft ein Problem für die Standfestigkeit des Chors. Zufällig hatten wir entdeckt, dass das Wasser wohl seit 2008 nicht mehr in den Main abfloss und sich meterhoch aufstaute. In guter Zusammenarbeit zwischen Bistum/Pfarrei, Stadt, Infraserv Höchst mit Clariant und uns konnte die Verstopfung schnell gefunden und beseitigt werden.
Nebenergebnis der "Untergrundarbeiten": Jetzt kennen wir wieder den unterirdischen Kontrollgang unter den Südfundamenten der Justinuskirche, durch den die Justinusquelle einige Meter offen läuft, bevor das Wasser dann in einem armdicken Rohr Richtung Main verschwindet. Der Gang war um 1928 angelegt worden und Teil umfangreicher Sanierungsarbeiten an den Fundamenten.
Restaurierung des Altartisch
Bei der Restaurierung des Hochaltars 1986 blieb der für die Messfeier benötigte Altartisch in der Kirche, seine Holzumrandung war blass und schäbig. 2009 konnte er endlich mit Schellack behandelt und dem barocken Furnieraltar farblich angeglichen worden.
Restaurierung des Messing-Tabernakel
Gleichzeitig wurde der Messing-Tabernakel aus den 30er-Jahren in Würzburg gereinigt und restauriert, ebenso sein seit den 90er Jahren verschwundener Aufsatz, der nun wieder an seinem alten Platz ist. Der Großmut eines Geburtstagskindes und seiner Gäste hat die Finanzierung erleichtert.
Ochsenaugenfenster

An der Stelle, an der der Eingang in die karolingische Kirche war, unter der Orgelempore, ist ein ovales „Ochsenaugenfenster“ in die Wand eingelassen. Es stellt den Heiligen Geist in Form einer Taube dar. Seit 1930 hatte es erheblich gelitten. Durchschüsse, über 20 Risse, unsachgemäße Restaurierungen wurden behoben. Hieran hat sich auch das Bistum beteiligt.
Kreuzreliquie

In der Justinuskirche befand sich nach den Weihegedichten von 850 schon bei ihrer Einweihung eine Kreuzreliquie. Noch heute besitzt die Kirche eine solche, die 1753 vom Zollschreiber Kisselstein gestiftet wurde. Der Höchster Amtmann Graf von Stadion ließ sie in einem wunderschönen Reliquiar fassen. Wegen erheblicher Schäden wurde sie unter Mithilfe des Bistums restauriert und wird bald wieder in der Justinuskirche zu sehen sein.
Grabmal Restaurierung

Wohl seit 1930 stand das Grabmal zweier Höchster Pfarrer von 1451 für die Öffentlichkeit unsichtbar im Gärtchen am Zollturm. Zugewuchert, kurz vor der endgültigen Zerstörung durch Regen und Frost, drohte es umzustürzen. Dank der Spende der KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft Frankfurt konnte der Grabstein 2008 abgebaut und restauriert werden. Jetzt steht er wieder an der Justinuskirche, von wo er ursprünglich stammte, geschützt und hoffentlich noch lange Zeit.
Neuer Aufstellungort für Grabplatten

Im November 2009 konnten alle noch vorhandenen historischen Schlusssteine aus der Justinuskirche und alle Grabplatten aus dem Umfeld im Justinusgarten geschützt aufgestellt werden. Einige konnten restauriert, alle gefestigt werden. Der neue Aufstellungsort im Justinusgarten soll daran erinnern, dass dieser Garten einst der Antoniterfriedhof war und in und um die Kirche über Jahrhunderte Bestattungen stattfanden. Die Spender waren der Ortsbeirat Höchst (Transport, Festigung) und das Bistum (Zimmererarbeiten und Schieferdach).
Alarmanlage
Eine Alarmanlage schützt gegen Brand und gegen Einbruch oder Diebstahl. Hoffen wir, dass unsere Anlage nur (wie viel zu oft in den letzten Jahren ihres Dienstes) Fehlalarme produziert. Die Justinuskirche ist mit einer modernen Anlage nun wieder gut geschützt − Dank der Mithilfe einer Höchster Bank.
Wie in jedem Jahr hat die Stiftergemeinschaft daneben auch 2009 erhebliche Kosten der Justinuskirche − Kosten der Brand- und Einbruchalarmanlage, der Kirchenaufsicht, die Unterstützung des Orgelsommers, die Materialkosten für den Garten und eine Reihe ungeplant über das Jahr anfallende Maßnahmen (zum Beispiel leider übliche Fensterreparaturen durch Steinwürfe oder Fußbälle) übernommen.