Bericht des Vorstands über die Aktivitäten 2019
Bericht des Vorstandes für 2019
Nach der Erhebung zur Pfarrkirche im letzten Jahr wird die Justinuskirche wieder verstärkt für Gottesdienste genutzt. Wie auch in den vergangenen Jahren wurde an Christi Himmelfahrt von der Stiftergemeinschaft traditionell wieder der „Stiftergottesdienst“ ausgerichtet, der von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins zusammen mit Pfarrer Sauer gestaltet wurde.
Vereinsangelegenheiten
Der in den letzten Jahren anhaltende Trend zur Abnahme der Mitgliederzahlen setzte sich auch im abgelaufenen Jahr fort: sechs Austritten, davon 4 Todesfällen, steht nur ein Neueintritt gegenüber. Damit beträgt die Zahl der Mitglieder und Spender nunmehr 251.
Kirchenaufsicht und Führungen
Die Organisation der Kirchenaufsichten erfolgt seit Jahresbeginn durch Frau Dr. Frühbeis, die bereits seit einigen Jahren als Beisitzerin im Vorstand der Stiftergemeinschaft tätig ist. Es ist ihr auf Anhieb gelungen, die große Zahl von 240 Aufsichtstagen nahezu gleichmäßig auf die 16 Aufsichtführenden zu verteilen und Vertretungen, wann immer notwendig, kurzfristig zu organisieren.
Bereits zum Ende des letzten Jahres hatten wir drei neue ehrenamtliche Mitarbeiter als Aufsichtführende begrüßen können, von denen nun zwei auch die zweijährige Ausbildung zum geprüften Kirchenführer bei der Katholischen Erwachsenenbildung KEB begonnen haben.
Leider hat eine unserer langjährigen Damen im Aufsichtsdienst angekündigt, aus Altersgründen nicht mehr weitermachen zu wollen. Daher sind wir wieder auf der Suche nach Damen und Herren, die diese Aufgabe interessant finden und sich eine ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen können.
Vielleicht kennen Sie jemanden? Dann sagen Sie uns Bescheid, wir nehmen gerne Kontakt auf!
Erfreulicherweise ist die Zahl der durchgeführten Kirchenführungen gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen: dies nicht zuletzt dadurch, daß auf Anregung eines der Kirchenführenden bei einem Erfahrungsaustauschtreffen 2019 versuchsweise in jedem Monat von April bis Oktober eine zweite Samstagsführung angeboten wurde. Diese zusätzlichen Führungen wurden vom Publikum dann auch gut angenommen.
Die Organisation der Samstagsführungen liegt seit diesem Jahr bei unserem Schriftführer Ulrich Boller, der ebenfalls seit vielen Jahren im Vorstand mitarbeitet.
Insgesamt haben wir 2019 mit acht Führenden 38 Führungen mit 604 Teilnehmern (2018: 44 mit 820 Teilnehmern) durchgeführt. Einschließlich der Besucher an den regulären Öffnungstagen sowie bei den Konzerten des Orgelsommers und bei Ausstellungen haben insgesamt rund 13.200 Menschen die verschiedenen Veranstaltungen der Stiftergemeinschaft besucht.
Auf Einladung des Vorsitzenden kamen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Stiftergemeinschaft bei sonnigem Augustwetter im Garten des Pfarrhauses zum jährlichen Erfahrungsaustausch zusammen.
Die zum Teil sehr speziellen Erlebnisse und Erfahrungen mit Besuchern an den Öffnungstagen, aber auch mit Teilnehmern bei Führungen, wurden teils sehr lebhaft diskutiert und waren für einige dann auch hilfreiche Ratschläge zum Verhalten gegenüber anspruchsvollen Besuchern. Ganz spontan wurde ein aktuelles Thema aus der Kirchenarbeit der Pfarrgemeinde, das den Kreis der Ehrenamtlichen sehr bewegte, mit Pastoralreferent Franz Karl Klug diskutiert.
Spenden und finanzielle Situation
Die Stiftergemeinschaft finanziert ihre Arbeit und die Projekte maßgeblich mit den Einnahmen aus Jahresbeiträgen und Spenden der Mitglieder sowie durch Zuwendungen von örtlichen Unternehmen, Vereinen und kommunalen Einrichtungen. So gehört die Infraserv Höchst mit einer jährlichen Spende von 5.000 €, die für die Sicherung der Justinuskirche gegen Brand und Einbruch aufgewendet wird, zu den Großspendern der Stiftergemeinschaft und unterstützt nahezu jedes Jahr auch weitere Projekte.
Das Kulturamt der Stadt Frankfurt stellte in diesem Jahr einen Betrag von 700 € zur Unterstützung des Höchster Orgelsommers bei.
Nicht zuletzt aber sind die Einnahmen aus den Veranstaltungen des Höchster Vereinsrings, an denen die Stiftergemeinschaft sich aktiv beteiligt - dem Altstadtfest im Juli und dem Weihnachtsmarkt am ersten Adventwochenende – ein wichtiger Posten für die Finanzierung der Arbeit und der Projekte.
Aus der Erbschaftsangelegenheit des bereits 2016 verstorbenen Pfarrers Wiedenbauer, die
nach etlichen Verzögerungen nach fast genau drei Jahren abgeschlossen werden konnte, flossen der Stiftergemeinschaft Festgeld und Kapitalanlagen in beträchtlicher Höhe zu.
Insgesamt steht der Verein nun auf einer sehr soliden finanziellen Basis und ist in der Lage, auch größere Projekte zur Erhaltung und Pflege der Justinuskirche in der Zukunft zu finanzieren.
Unser Dank gilt allen Mitgliedern und Spendern für die fortwährende finanzielle und ideelle Unterstützung, ohne die die Arbeit der Stiftergemeinschaft nicht möglich wäre. Dies gilt insbesondere auch für die lobenden und bestätigenden Äußerungen und Dankesworte bei den Veranstaltungen, die die Anerkennung und Wertschätzung für die Aktivitäten der Stiftergemeinschaft und die Arbeit und das Engagement der Ehrenamtlichen zum Ausdruck bringen.
Arbeiten und Projekte
Vom Kuratorium der Stiftergemeinschaft wurden bei der Sitzung der Gremien im März vergangenen Jahres 25.000 € (2018: 30.000 €) für die Umsetzung der vom Vorstand vorgestellten Projekte bewilligt:
Die Restaurierung und Neuvergoldung des Barockkelches von 1784 mit zugehöriger Patene war 2018 zurückgestellt worden und wurde nun in diesem Jahr erledigt. Die Gesamtkosten trugen die Stiftergemeinschaft und die Abteilung Kunst und Museen des Bistums Limburg jeweils zur Hälfte.
Bei einigen der großen bronzenen Altarleuchter, die regelmäßig bei den Gottesdiensten genutzt werden, war die Standfestigkeit nicht mehr gegeben, so daß diese zusammen mit einem Ensemble von insgesamt neun Leuchtern repariert und gereinigt wurden. Da diese Arbeiten nicht geplant waren, trug die Stiftergemeinschaft hierfür die gesamten Kosten.
Von Ernst Robiné wurde ein Projekt zur Erfassung und Dokumentation der Altargegenstände der Justinuskirche begonnen; dessen Abschluß ist 2020 vorgesehen, so daß dafür noch keine Kosten angefallen sind.
Das Projekt zur textilrestauratorischen Reparatur und Sicherung einiger besonders wertvoller Paramente, die 2018 in einer mehrwöchigen Ausstellung in der Justinuskirche zu sehen waren, wurde mit einem ersten, reich bestickten Chormantel und einer vielfarbigen Kasel begonnen. Dieses Projekt wird 2020 fortgeführt.
Auf Anregung eines Besuchers wurde an der Sandstein-Stele mit dem karolingischen Modell im Hof der Justinuskirche eine Bronzetafel mit Informationen über die Kirche in Blindenschrift angebracht. Damit können nun auch sehbehinderte Besucher einen ersten Eindruck von der Kirche und ihrer Historie gewinnen.
Die Freilegung des karolingischen Fensterrestes über dem kleinen Eingang an der Nordseite war ebenfalls von 2018 verschoben worden. Nun wurde das Projekt umgesetzt.
Zur Trockenlegung des immer wieder durchfeuchteten Kellers unter dem Hochchor war die Erneuerung des Entwässerungskanals im Hof vor der Justinuskirche erforderlich. Die Kosten für diese Maßnahme werden hauptsächlich vom Bistum und der Pfarrgemeinde getragen. Die Stiftergemeinschaft beteiligte sich daran.
Das Projekt zur Entsalzung zweier Säulen im Hauptschiff, das als Pilotprojekt zu sehen ist, wurde aufgrund der vorher durchzuführenden Kanalsanierung auf 2020 verschoben. Zuerst muß dafür der Erfolg der Kanalreparatur, nämlich die Trocknung des Untergrundes unter der Kirche, abgewartet werden.
Verschoben wurde auch die Erneuerung des barrierefreien Zugangs in der Kirche sowie die Installation eines Bewässerungssystems im Kirchgarten.
Mit Mitteln der Stiftergemeinschaft wurden zehn Museumsstühle für Besucher angeschafft, damit die Führenden für ermüdete Gäste nicht immer wieder Stühle herbeitragen müssen.
Die Sitzgruppe im Kirchgarten wurde durch eine neue ersetzt.
Die defekten LED-Leuchten in der Vitrine des ottonischen Kreuzes wurden neu beschafft und in Eigenregie ausgetauscht.
Für den Druck des überarbeiteten Faltprospektes über die Justinuskirche wurden ebenso Mittel aufgewendet wie für den Druck des neu aufgelegten Faltprospektes über die Orgel der Justinuskirche sowie für neue Weihnachtskarten. Die Kosten für Einlegekarten zur Werbung für die zusätzlichen Samstagsführungen trug die Stiftergemeinchaft vollständig.
Von Dr. Bärbel Frühbeis wurden die Fremdsprachen-Faltprospekte mit Bildern und Erläuterungen zur Justinuskirche überarbeitet und aktualisiert (Kosten: keine, da in Eigenarbeit).
Die Pfarrgemeinde Sankt Margareta erhielt als Schenkung einen Stutz-Flügel für Konzerte in der Kirche, für dessen Reparatur und Antransport ebenfalls Kosten anfielen.
25. Höchster Orgelsommer und weitere Veranstaltungen der Stiftergemeinschaft
Der Höchster Orgelsommer feierte nach der Gründung 1994 durch Rolf Henry Kunz das 25jährige Jubiläum. Dieses wurde mit einem Eröffnungskonzert, das unter dem Motto „in memoriam Rolf Henry Kunz“ stand, von musikalischen Weggefährten des Orgelsommergründers bestritten. Ehrengäste waren die Familie des Gründers und Mitglieder des Kuratoriums der Stiftergemeinschaft.
Die weiteren zehn Konzerte fanden teils nur mäßigen, überwiegend aber guten Anklang. Wie immer gut besucht waren die Kurzkonzerte und das Feuerwerkskonzert beim Höchster Altstandfest. Insgesamt konnten wir rund 1.200 Konzertbesucher verzeichnen.
Ein besonderes Highlight war das diesjährige Jazzkonzert im Rahmen der Reihe „Europäischer Jazz“. Mit dem Bandoneonspieler Dino Saluzzi aus Argentinien, in seiner Heimat legendär für seine einfühlsame Interpretation des Tango, und der bekannten deutschen Cellistin Anja Lechner, begeisterten zwei virtuose Musiker das Publikum in der vollbesetzten Justinuskirche mit einem musikalischen Dialog zweier in dieser Kombination selten zu hörenden Instrumente. Dieses Konzert wurde von der Infraserv Höchst und namentlich von Herrn Jürgen Vormann, dem Sprecher der Geschäftsführung, in großzügiger Weise finanziell unterstützt. Hierfür bedanken wir uns sehr herzlich!
Das Abschlußkonzert gestaltete Daniel Roth, einer der weltweit führenden Orgelvirtuosen, der früher als Professor für Orgel an der Musikhochschule in Frankfurt tätig war und heute in Paris als Titularorganist tätig ist.
Wie bereits in den vergangenen Jahren hat sich die Stiftergemeinschaft auch 2019 wieder am Tag des offenen Denkmals im September mit einer Ausstellung über die Geschichte der Justinuskirche beteiligt. Mit vielen vorbereitenden Arbeiten und aufwendigen Recherchen hat unser Vorstandsmitglied Gabriele Rahmann die Informationstafeln mit Texten und alten Fotos der Kirche gestaltet und hat am Denkmalstag selbst mit eine der drei themenbezogenen Führungen durchgeführt. Zwei weitere Führungen, die von Dr. Bärbel Frühbeis und Heinrich Arndt geleitet wurden, fanden ebenfalls großen Anklang bei insgesamtca. 150 Besuchern.
Das Höchster Altstadtfest ist für die Stiftergemeinschaft ein jährliches Gro0ereignis, bei dem viele Mitglieder beim Aufbau des Äppelwoi- und Handkäs-Standes zusammenarbeiten und an den Festtagen die Besucher bewirten. Diese sparten nicht mit Lob für die bewährt gute Qualität der Produkte und der Bedienung am Stand. Aufgrund des guten Wetters konnte nach zwei Tagen auch in finanzieller Hinsicht ein positives Fazit gezogen werden.
Gleiches gilt auch für den Stand auf dem Höchster Weihnachtsmarkt, wo bei kaltem, aber trockenen Wetter Glühwein und Punsch bereits etliche Stunden vor dem offiziellen Ende der Veranstaltung ausverkauft waren.
Presse
Über die Stiftergemeinschaft und die Justinuskirche erschienen 2019 wieder mehrere Artikel, überwiegend in den lokalen Zeitungen und anderen Printmedien.
Die laufenden Aktivitäten und Termine der Stiftergemeinschaft können Sie auf unserer Internetseite www.justinuskirche.de sowie über unsere Facebook-Gruppe „Justinuskirche Höchst am Main“ abrufen und natürlich gerne auch selbst mit dieser Gruppe in Kontakt treten!
Gez. Dr. Werner Brodt
Vorsitzender des Vorstands
Bericht des Vorstands über 2019
Bericht des Beirats über 2019
Bericht des Beirates für 2019
Im Jahre 2019 wurden zahlreiche Maßnahmen begonnen und durchgeführt, von denen einige auch 2020 noch fortgesetzt werden. Dazu gehören auch einige kleinere Projekte. Mit der Restaurierung einiger wertvoller Paramente und Altartextilien wurde 2019 begonnen. Aufgrund der zeitaufwendigen Handarbeit, die bei diesen Restaurierungen unumgänglich ist, schreiten diese Arbeiten nur langsam voran und werden daher auch 2020 weitergeführt. Wichtig ist, daß der Bestand zunächst vollständig erfaßt und dokumentiert ist.
Die Informationen über die Justinuskirche wurden nun auch in Blindenschrift am Sandstein-Modell vor der Kirche auf einer Bronzetafel angebracht. Das Sandsteinmodell war in idealer Weise für diese Information geeignet, da jetzt ergänzend zum Modell der karolingischen Kirche nun auch für Sehbehinderte die wichtigsten Informationen zur Kirche abgetastet werden können. Bauhistorisch wichtige Arbeiten wurden mit der Freilegung und Sichtbarmachung des originalen Fensters an der Nordwand des früheren karolingischen Altarraumes durchgeführt.
Das Fenster war bereits im Zuge der großen Restaurierung 1930-32 über dem spätgotischen Maßwerkfenster sichtbar gemacht worden, wurde aber in der 2. Hälfte der 1980er Jahre durch den neuen Putz zugedeckt. Dies bedeutete einen herben Verlust an ursprünglicher, historischer Bauinformation, da diese Wand zusammen mit dem östlich anschließenden Apsisbogen zur Stadtseite hin die einzige Stelle ist, an der man den karolingischen Baustil der Kirche auf dieser Seite wahrnehmen kann.
Für den Beirat der Stiftergemeinschaft Justinuskirche e. V.
Gez. Dr. Wolfgang Metternich
im Februar 2020